OK- Jollen Weltmeisterschaft in Lyme Regis (England)

Die diesjährige WM fand im englischen Lyme Regis statt. Lyme Regis ist ein kleiner, sehr schöner Badeort an der englischen Südküste.

Ein anspruchsvolles Gezeiten- Segelrevier mit starker Strömung, drehenden Winden und hohen Wellen. Mit 143 Teilnehmer aus 7 Nationen war es die größte Ok- WM aller Zeiten. Der Termin stand schon seit einigen Jahren fest im Kalender. Diese Tatsache motivierte wohl auch einige sehr gute englische Einhandsegler aus andern Bootsklassen sich eine OK zu kaufen, zu trainieren und im eigenen Land an der WM teilzunehmen. Dementsprechend hochkarätig war das Starterfeld dann auch besetzt.

Nach zwei Tagen Vermessung (Bootsrumpf, Segel, Mast, Schwert, Ruderanlage) starteten wir dann am Sonntag pünktlich mit einem Practice Race.  Das Practice Race dient dazu, das Revier kennenlernen und sich an die vorherrschenden Bedingungen zu gewöhnen. Bei strahlendem Sonnenschein und 5 Bft. zeigte sich der Atlantik von seiner schönsten Seite. Nach 1 ½ Stunden war das Rennen geschafft und ich war doch sehr beeindruckt. Diese hohen Wellen kannte ich sonst nur aus Warnemünde und Kiel, dort sind sie bei dem starken Wind allerdings länger und nicht so kabbelig.

Montag: Am ersten Wettkampftag, mussten wir dann, wegen der Tiede, um 9:30 Uhr Richtung Regattabahn auslaufen. Der Start war auf 11:00 Uhr angesetzt und laut Wetterbericht sollte es leichten Wind geben. Leider flaute es kurz vor dem Start aber noch ab, es wurde Startverschiebung hochgezogen und es begann ein langes, endloses Warten. Keine einfachen Entscheidungen für die Wettfahrtleitung. Irgendwann setzte doch noch leichter Wind ein. Die Bahnmarken wurden nochmal umpositioniert und nach einigen Fehlstarts startete das erste Rennen unter Black Flag (Frühstarter werden für den Lauf disqualifiziert). Erst ein 30 Grad Winddreher und später noch einer von 60 Grad strapazierten die Nerven der Segler stark. Alles in allem ein Segeltag zum Abgewöhnen. Die Wettfahrtleitung hatte alles versucht aber bei diesen Bedingungen war leider kein faires Segeln möglich. Nach 7 Stunden auf dem Wasser hatte das Leiden dann aber doch ein Ende.

Dienstag: Es wehte ein schöner Wind mit 12- 15 Knoten und leicht bedecktem Himmel aus West. Ein herrlicher Segeltag. Zwei Wettfahrten und wieder 7 Stunden auf dem Wasser.

Mittwoch: Der Wind frischte auf 20 Knoten auf, zwei schöne Wettfahrten und der letzte Tag im Gruppensegeln. Insgesamt wurden die Teilnehmer in 4 gleichstarke (nach Weltranglisteplatzierung) Gruppen eingeteilt. Diese Gruppen segelten dann wechselweise gegeneinander. Auf Grundlage der Platzierungen wurde daraus final eine Gold- und eine Silberfleet gebildet.

Donnerstag: Wieder 7 Stunden auf dem Wasser, aber leider keine Rennen da der Wind mal von Land, im Anschluss von See und dann gar nicht mehr kam. Die zahlreichen Helfer an Land und an der Slipbahn waren sehr hilfsbereit und nett so war dann nach dem Anlegebier nebst Snack die Welt auch wieder in Ordnung.

Freitag: Der letzter Wettkampftag mit ordentlich Wind (18- 20 Knoten) und Welle sorgte für einen schönen Abschluss. In der Goldfleet kämpften die Großen der Szene um den Weltmeistertitel. Bei uns in der Silberfleet kämpfte der ein oder andere mehr darum, ohne Kenterung und ohne Materialschäden über den Parcours zu kommen. Nach den letzten zwei Wettfahrten stand dann der diesjährige Weltmeister fest. Den Titel holte sich der Brite Henry Wetherell, seit zwei Jahren OK- Segler und einer von mehreren Umsteigern aus der britischen Finn Olympiakampagne. Der beste Deutsche (Andre Budzien) selbst zweifacher OK- Weltmeister  landete auf Platz 13. Daran sieht man wie hoch die Messlatte bei dieser WM hing. Ich selbst bin mit Platz 95  absolut zufrieden.

Es war eine anstrengende, aber schöne WM und England und speziell der Seglerverein in Lyme Regis, ein super Gastgeber. Unter folgendem link findet ihr noch ein Video und einige Bilder.

https://www.youtube.com/watch?v=BrqNEYtTW3k

https://www.flickr.com/photos/okdia/albums

Heinz Ridder
GER- 16

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